Aggressionsverhalten ist normales Hundeverhalten. Beim Wesenstest wird überprüft, ob der Hund gesteigertes Aggressionsverhalten zeigt.
Als erstes wird ein Vorbericht erhoben. Dann macht die Gutachterin sich mit dem Hund bekannt und im Anschluss soll er sich anfassen und streicheln lassen. Zusätzlich wird der Micro-Chip eingelesen und die Körperhöhe des Hundes gemessen.
Als nächstes wird das Verhalten in normalen Alltagssituationen überprüft. Dabei geht der Halter mit seinem angeleinten Hund durch die Stadt und das Verhalten bei anderen Hunden, Fußgängern, Autos, Radfahrern, Joggern und Kindern wird überprüft. Auch hastiges Vorbeigehen mit Streifen des Hundes, sowie plötzliche laute Geräusche und visuelle Reize sind Teil der Prüfung. In den Alltagssituationen ist ein Drohverhalten (z.B. Knurren) erlaubt, wenn es ethologisch nachvollziehbar und vom Halter beeinflussbar ist.
Im letzten Teil der Wesensprüfung wird der Hund in belastende Situationen gebracht (z.B. durch Drohfixieren, Streifen und Stolpern in unmittelbarer Nähe des Hundes, nachgestellte Flucht eines Angreifers). Zusätzlich wird der Hund angebunden und der Halter entfernt sich außer Sichtweite. Die Sachverständige geht dicht am Hund vorbei und streift ihn.
Hierbei darf der Hund der Situation angepasstes Aggressionsverhalten zeigen (z.B. Droh- oder Imponierverhalten). Nach einer Beruhigungsphase sollte er auf Beschwichtigungsgesten der Sachverständigen ohne Angriffsverhalten reagieren und ein Anfassen sollte möglich sein.
