Maulkorbtraining

Es gibt viele gute Gründe für ein Maulkorbtraining:

In jedem Fall sollte der Hund zunächst an das Tragen des Maulkorbes gewöhnt werden. Ein gutes Maulkorb-Training erfordert Geduld, positive Verstärkung und eine schrittweise Vorgehensweise. Wenn der Hund bereits einen Clicker kennt, kann man diesen sehr gut benutzen. Wiederhole die einzelnen Schritte an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Positionen (sitzend, stehend, etc.). Beachte dabei, dass dein Hund Lob, Zuspruch und Aufmerksamkeit während des Trainings bekommt (und nicht danach). Beende das Training immer mit demselben Signal, damit der Hund weiß, dass das Training nun vorüber ist und lass ihn danach eine Weile in Ruhe.

Wenn die Beißhemmung deines Hundes schlecht oder unbekannt ist, empfiehlt es sich einen erfahrenen Verhaltenstherapeuten oder Hundetrainer zu kontaktieren und der Hund sollte in diesem Fall für das Training angebunden werden.

Welchen Maulkorb sollte man nehmen? Für das Training eignen sich am besten Maulkörbe mit Fress-Schutz vorne und unten, aus denen das Futter nicht herausfällt, z.B. Windhund- oder Rennmaulkörbe. Diese passen für Hunde mit schmalen oder durchschnittlich breiten Schnauzen. Kurzköpfige Rassen kommen meist mit dem Baskerville Ultra gut zurecht. Da dieser unten offen ist, kann man sich für das Training mit einem Trick helfen und die unteren Querstreben mit Frischhaltefolie und anschließend mit Klebeband umwickeln. Aber Vorsicht, der Hund sollte die Folie natürlich nicht abbeißen oder verschlucken können!

Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Maulkorbtraining:

  1. Zeig deinem Hund den Maulkorb. Wenn er ihn beschnuppert oder anstupst, clicken oder Lobwort sagen und im Maulkorb füttern. Wenn dein Hund misstrauisch ist und seine Schnauze noch nicht hinein stecken möchte, füttere ihn direkt vor dem Maulkorb. Versuche dann in möglichst kleinen Schritten, ihn immer tiefer im Maulkorb zu belohnen, bis er das Leckerchen im Maulkorb fressen kann. Achte besonders bei so vorsichtigen Hunden darauf, nicht mit dem Maulkorb auf den Hund zu zugehen!
  2. Zeig deinem Hund den Maulkorb und lass ihn daran schnuppern. Belohne ihn mit Lob und einem Leckerli, um positive Assoziationen herzustellen. Mehrmals wiederholen.
  3. Halte den Maulkorb geöffnet und mit einem köstlichen Leckerli darin deinem Hund hin. Lass ihn es herausnehmen. Bewege den Maulkorb dabei nicht auf den Hund zu. Ziehe den Maulkorb weg, bevor er seine Schnauze herauszieht.
  4. Wenn der Hund das Futter gern aus dem Maulkorb nimmt, lege erneut ein sehr gutes Leckerli hinein, warte, bis er es nimmt, und füttere ihn dann im Maulkorb weiter.
  5. Erhöhe die Zeitspanne bis zur nächsten Fütterung, so dass dein Hund seine Schnauze länger im Maulkorb lässt.
  6. Halte den Maulkorb ohne Leckerbissen darin hin. Wenn dein Hund seine Schnauze hinein steckt, clicken oder Lobwort sagen und im Maulkorb belohnen. Wenn er danach seine Schnauze im Maulkorb lässt, erneut clicken/loben und die Position weiter anfüttern.
  7. Desensibilisiere deinen Hund gegen die Berührungen beim Schließen des Maulkorbes. Hierfür legst du Futter in den Maulkorb und lässt ihn daraus fressen. Fass ihn, während er frisst, mit der anderen Hand an den Ohren und am Hinterkopf an. Wenn das gut funktioniert kannst du zusätzlich an den Riemen des Maulkorbes spielen, ohne ihn zu schließen.
  8. Halte den Maulkorb ohne Futter darin hin. Wenn dein Hund seine Schnauze hineinsteckt, clicken/loben und im Maulkorb belohnen. Dabei mit der anderen Hand Ohren, Nacken und Riemen anfassen, während du die Zeitspanne bis zur nächsten Fütterung erhöhst.
  9. Befülle den Maulkorb mit leckeren Snacks, halte ihn hin und schließe ihn während dein Hund frisst. Sobald er fertig gefressen hat, clicken bzw. loben und belohnen. Dann den Maulkorb abziehen. Sollte dein Hund dabei dem Maulkorb folgen, clicken/loben und im Maulkorb belohnen.
  10. Steigere die Zeitspanne, in der der Maulkorb geschlossen ist. Die Belohnungsfrequenz sollte hierbei am Anfang sehr hoch sein, d.h. dein Hund sollte möglichst viele Leckerli für das Tragen des Maulkorbes bekommen. Wenn das gut funktioniert, laufe mit ihm und clicke bzw. lobe und belohne ihn dabei.
  11. Mach Gehorsamsübungen oder kleine Tricks mit deinem Hund, während er den Maulkorb trägt.
  12. Lass deinen Hund den Maulkorb auf dem Spaziergang tragen. Fange mit einer kurzen Einheit an und steigere langsam die Zeitspanne, in der er den Maulkorb trägt. Dabei sollten beim Tragen des Maulkorbs immer viele Gute Dinge passieren 🙂

Viel Spaß beim Training!

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